Widnau (Transkription Nr. 1271)

Schulort Widnau
Konfession des Orts: Gemischt konfessionell
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1458, fol. 127-127v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Säntis
Distrikt 1799: Unterrheintal
Agentschaft 1799: Widnau
Kirchgemeinde 1799: Diepoldsau, Widnau
Ort/Herrschaft 1750: Gemeine Herrschaft Rheintal
Kanton 2015: St. Gallen
Gemeinde 2015: Widnau
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Widnau (Niedere Schule, katholisch)
02.03.1799

Frey Heit Gleich Heit
Beanthworthung über den zu stand der Schul

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

der Nam deß ortes ist zu wiednau

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Jst ein zerstreütes dorf

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

daß Ein eigne gemeind ist

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

die kirch gemeindte fürt auch den nemlichen Nam Widnau, ßo wie auch die Agentschaft

I.1.dIn welchem Distrikt?

distrikt vnter Reinthal

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

im kanthon Sentis

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

die Hälfte der haüßer ohne ge fähr ligen im bezirk einer, virtel Stundt vnd die andere hälfte der haüsser, hat mehr nicht alß Eine halbe Stund zur Schule, alß Der Pfarkirche die allein den Katholiken zu ge hört, wie die Schul

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und

die Hälfte der haüßer ohne ge fähr ligen im bezirk einer, virtel Stundt vnd die andere hälfte der haüsser, hat mehr nicht alß Eine halbe Stund zur Schule, alß Der Pfarkirche die allein den Katholiken zu ge hört, wie die Schul

I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.

folglich kommt auch sonst Niemandt ander in die Schul

I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

die Lehrnende Theillen sich in 3 Classen — anfänger — leßend vnd Schreibende

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Jn dießer Schule ist Schreiben — leßen, wie auch die anfangß gründe der Religion etc.

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Eß wird zwar nur im winter Schul ge halten, aber Nur Achtzehen 18 wochen Nach ein ander, Jm somer müßen ßie brodt ver dinen damit ßie im winther zu Eßen haben

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Schul bücher sind die a b c Büchlein die katechißimi und andere bücher

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

vor Schriften macht der Schulm: bald die bald Eine andere, Man list auch allerley gatungen der briefen

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Die Schule wird vor mittag 2 1/2 Stundt, und nach mittag 3 stundt alle Tag wenigsten 5 1/2 Schul ge halten

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Die Pfar ge meindte hat biß her den Schullehrer durchß mehr besetzt

III.11.bWie heißt er?

Jch heiß Johannes Spirig

III.11.cWo ist er her?

am ort ßelbst da haim

III.11.dWie alt?

22 Jahre alt

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

ledigen standts bey dem vatter im hauß nach wo Jch auferzogen, und auch Schulle hält

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

in dem die Schule kein eigen haus hat — Jch ver ßiche auch Die Schul im 3 Jahr und wen die 18 wochen vor bey sind, ßo arbeithe ich wider auf dem feld wie andere

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?
III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?
III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

Schul kinder hab Jch ge meiniglich Zwischen 36 biß 45 freylich könten mehr in die Schul kommen, wen nicht die armuth vor handen wäre
doch komen ge meiniglich mehr knaben alß mädlen in die Schule

III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

||[Seite 2] Schul fond ist von der gemeindte etwaß zu samen gelegt worden so daß Jch Schullehrer wohentlich fl. 1 fürß Hauß Ein hitzen und mein Schul lohn alß fl. 18
zu Dem Hab Jch auch nach die auf ßicht der Jugent in der kirchen vnd ver siche auch den orgel dinst in Der kirchen

IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?
IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.
IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

Die ge meindte würde sich ßehr danck bahr er zeigen wen dem Schulm: beßere be soldung zu käme

Unterschrift

Geben weidnau den 2 Mertz 1799

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